HiB PERFORMING HAMLET IN BUDAPEST. HAMLET IN BERLIN

2. Juni 2007, Maxim Gorki Theater, Berlin

Präsentation der Budapester und Berliner Arbeiten in Auseinandersetzung mit Heiner Müllers „Hamletmaschine“.

Ein Kooperationsprojekt mit Workshop Foundation, Budapest, im Rahmen von Bipolar deutsch-ungarische Kulturprojekte, einem Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes.


Am 2. Juni 2007 werden im Maxim Gorki Theater Arbeiten ungarischer und deutscher Theaterleute und Künstler vorgestellt, die während der letzten Monate im Rahmen des Bipolar-Projektes „HiB. Hamlet in Budapest. Hamlet in Berlin”, einer Werkstatt in Auseinandersetzung mit Heiner Müllers Text “Hamletmaschine”, entstanden sind. Anlass für die Werkstatt war der 50. Jahrestag des Aufstands in Ungarn 1956. Die Werkstatt begriff Heiner Müllers Text als Anstoß zu künstlerischen Arbeiten und zur Diskussion gesellschaftlicher Fragen.



Programm


17:00 Uhr, Bühne
Begrüßung
Klaudia Ruschkowski, Flóra Tálasi

17:15 Uhr, Bühne
Zu Heiner Müllers Projekt „HiB“
Wolfgang Storch

17:30 Uhr, Bühne
Zur Revolution in Ungarn 1956
und den Ausschreitungen 2006

Dr. Krisztiàn Ungvàry, Budapest


18:00 Uhr, Foyer
SPACE: Hamlet in a Box. BACK TO THE PRESENT. EMLÉKMŰ A JELENNEK
Sound- und Videoinstallation
Text und Konzept: Petra Ardai; Ton und audiovisuelles Konzept: Luc van Loo; Dramaturgie: Eszter Babarczy; Szenerie: Andràs Ravasz

Die ungarisch-niederländische Gruppe SPACE um die Regisseurin Petra Ardai unternimmt mit BACK TO THE PRESENT eine audiovisuelle Zeitreise zu den Denkmälern der Vergangenheit. Wie kann eine Zeit erinnert werden, die man nicht erlebt hat? Welche Bedeutungen transportieren Monumente? Wo findet ein Kind seine Worte, wenn es über Vergangenheit spricht? Tagebuchaufzeichnungen eines damals 14jährigen Augenzeugen der ungarischen Revolution, Auszüge aus Interviews, historischen Tonspuren und Sätze aus „Hamletmaschine“ begleiteten das Publikum in Budapest auf einem Audiowalk durch das Corvin-Viertel, dem Zentrum des Aufstands. Ausgangspunkt für den virtuellen Rundgang, den SPACE vorstellt, ist die Vision eines Budapest der Zukunft, die gegenwärtige Hoffnungen, Ängste und Ambitionen zum Vorschein bringt.


18:00 Uhr, Bühne
Freedom’s Fury
Dokumentarfim von Colin K. Gray und Megan Raney, 2006

Im November 1956 fand in Australien das Halbfinale im Wasser-Polo zwischen dem Favoriten Ungarn und der Sowjetunion statt. Der Dokumentarfilm nimmt dieses Match, das wegen blutiger Ausschreitungen zwischen den Spielern abgebrochen werden musste, zum Anlass, über den Verlauf der ungarischen Revolution zu berichten.


19:00 Uhr, Bühne
Lutz Dammbeck: Re-reeducation
Lecture mit Diaprojektion
in Verbindung mit der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie COMA vom 26. Mai – 7. Juli 2007

Der bildende Künstler und Filmemacher Lutz Dammbeck berichtet vom Bau des Replikats der Maschine SEEK (ursprünglich entwickelt für die Ausstellung „Software“, New York 1970), den er gemeinsam mit einem Team von Technikern, Informatikern und Wissenschaftlern unternahm: „kybernetisches Weltmodell“ wie „behavioristisches Beobachtungs- und Experimental-Labor“. Dammbeck, für dessen Arbeit Heiner Müllers „Hamletmaschine“ einen wichtigen Bezugspunkt darstellt, untersucht die Schnittstellen von Kunst , Wissenschaft und neuen Technologien, die seit den sechziger Jahren zu beobachten sind.


20:00 Uhr, Bühne
David Marton: Hamlet in B.
Video-Premiere
Darsteller: Julian Mehne; Kamer, Konzept und Schnitt: Isabell Robson; Ton und Musik: Daniel Dorsch

WIE EINEN BUCKEL SCHLEPP ICH MEIN SCHWERES GEHIRN klagt H. dem Indologen Geza in B., der versucht, seinen Kopf mit der buddhistischen Technik Reiki von seinen Zwangsvorstellungen zu befreien. Geza, der den Schritt in die Metaphysik wagte, erzählt H. von der 56er Revolution in Budapest und den Indern, die den Ungarn angeblich als einzige zu Hilfe kommen wollten. Das löst bei H. alles andere als Heilung aus.
Eine Woche lang wurde H. (Hamlet, ein junger deutscher Schriftsteller, der seinen ersten Roman auf der internationalen Buchmesse Budapest vorstellen darf) von dem Musiker und Regisseur David Marton und seinem Team durch die ungarische Hauptstadt begleitet, H.’s Konfrontationen mit der Stadt, den Menschen und seinem schweren Gehirn dabei filmisch festgehalten.


20:30 Uhr, Bühne
andcompany&Co.: Hamlet in a Box. PLAYTIME!
Lecture-Concert
Sarah Günther, Alexander Karschnia, Nicola Nord, Viktor Markos, Sascha Sulimma

Das deutsche Künstlerkollektiv andcompany&Co. um Nicola Nord und Alexander Karschnia zeigt in seiner Performance HAMLET IN A BOX: PLAYTIME! gemeinsam mit ungarischen Gästen den Umschlag von Hamlets Drama in ein Glücksspiel, dessen Einsatz der Text ist: „Hamletmaschine“ – zwischen Melancholie und Revolte, Berlin und Budapest, 1953/56/89 und 2006. Die von der Gunst des Glücksrads gesteuerte Performance ist kollektive Lesung und Konzert, szenischer Parcours und Fernsehshow, eine Geisterfahrt durch die Geschichte: „Der Aufstand beginnt als Spaziergang“.


21:30 Uhr, Foyer
SPACE: Hamlet in a Box. BACK TO THE PRESENT. EMLÉKMŰ A JELENNEK
Sound- und Videoinstallation


In Kooperation mit: Maxim Gorki Theater, Berlin; COMA centre for opinions in music and art, Berlin
Unterstützt von: Hessische Theaterakademie; Dramaturgische Gesellschaft, Berlin; Goethe-Institut Budapest; Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin

Maxim Gorki Theater
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin

Kartenreservierung: 030.20221-115

© AP-Bilderdienst[2]

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