Zement

von Heiner Müller
Regie: Sebastian Baumgarten

Neuer Termin: 5. März, 19:30
Maxim Gorki Theater

Als tot geglaubter Held der Revolution kehrt der Schlosser Gleb Tschumalow 1920 nach drei Jahren an der Front in sein Heimatstädtchen zurück. Doch statt einer sozialistischen Gesellschaft im Aufbau trifft er auf Hunger, Angst und Resignation. Der Zweifel der Arbeiter und der Rost der Maschinen fressen gleichermaßen am Zementwerk. Glebs Frau Dascha, inzwischen Funktionärin der Partei, kämpft verzweifelt gegen Hunger und Depression der revolutionsmüden Bevölkerung. Sie hat schlicht keine Zeit für den Heimkehrer. Nach dem Krieg wartet auf Gleb Tschumalow die härteste aller Prüfungen: die Arbeit des Helden an einer Welt, die Helden wie ihn nicht mehr braucht.

Heiner Müllers Zement entstand 1972 in der DDR. In der bleiernen Zeit der militanten Radikalisierung des linken Aufbruchs (West) und der Betonierung der Verhältnisse (Ost) gräbt Müller Fjodor Gladkows gleichnamigen Revolutionsroman von 1925 aus und bringt ihn mit der Antike in Kontakt. Sein Vers sprengt nicht nur ideologische Gewissheiten, sondern auch die Form der Erzählung. Zement wird so zu einer großen Tragödie über den Widerstand gegen die Vergeblichkeit.

Bühne: Hartmut Meyer, Kostüme+Video: Jana Findeklee, Joki Tewes, Musik: Andrew Pekler, Dramaturgie: Ludwig Haugk
Mit: Peter Jordan, Mateja Meded, Cynthia Micas, Aleksandar Radenkovic, Falilou Seck, Aram Tafreshian, Sesede Terziyan, Thomas Wodianka

Weitere Termine: 17. und 26.01., 5. und 25.02.2015
http://www.gorki.de/spielplan/zement/1216/

© Margit Broich[1][4] Heidi Paris/Merve Verlag[2][3]

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