Müllersalon #14: Und jetzt bin ichs die ihm den Weg gezeigt hat

Ein Abend für Margit Bendokat, in ihrer Anwesenheit

Mit Samuel Finzi, Christian Grashof, Niklas Kohrt, Jürgen Kuttner, Alexander Simon, Valery Tscheplanowa, Almut Zilcher – und Texten von Heiner Müller

18. Oktober, 19:30 Uhr, Deutsches Theater Berlin

„Ich habe keine wirkliche Ahnung, wie sie das macht und muss es auch nicht wirklich wissen“, gibt der Regisseur Nicolas Stemann in seiner Laudatio für den Berliner Theaterpreis an Margit Bendokat im Jahr 2010 offen zu. Und doch findet sein „Loblied“ auf die Preisträgerin Worte, die das Ereignis, das sich zuverlässig einstellt, wenn Margit Bendokat eine Bühne betritt, präzise (und konkurrenzlos) beschreiben: „Scheinbar ohne Aufwand, scheinbar mit ihrer bloßen Anwesenheit auf einer Bühne, erschafft Margit Bendokat eine Welt. Man hat dabei den Eindruck, als würde sie gar nicht viel tun, als würde sie bloß Texte aufsagen, oder sie rufen, als würde sie einfach nur stehen, wenn sie steht, gucken, wenn sie guckt. Und dennoch ist sie eine Welt.“
Diese bendokatsche Welt trat in Inszenierungen von Alexander Lang, Nicolas Stemann, Frank Castorf oder Armin Petras in Erscheinung. Aber besonders eng – auch biografisch („Margit ist eine Mitstreiterin der ersten Stunde“, sagt Ginka Tscholakowa) – ist sie mit den Texten von Heiner Müller verbunden. Seine eigene, legendär trockene Intonation schulte Müller an ihrem Sprachgestus – eine Einfühlungs- und Interpretationsverweigerung, die Klang wird.
Als Teil von Dimiter Gotscheffs Theaterfamilie stand sie mit Müller-Texten auf der Bühne des Deutschen Theaters, als es sonst niemand tat. Und weil seit dem eben eine Welt fehlt, versammeln sich in der 14. Ausgabe des „Müllersalons“ ihre Kolleg*innen, um Texte für sie zu lesen und sich an besondere Bühnen-Momente mit ihr zu erinnern. –
Texte von Heiner Müller sind immer auch Texte, die auf Margit Bendokat warten.

Tickets:
https://www.deutschestheater.de/programm/spielplan/muellersalon_14/4067/

© Ute Schendel[1]