Heiner Müller Sprechen

Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen

in Kooperation mit der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft, der Université de Paris X, Nanterre, und der Hessischen Theaterakademie, Frankfurt/M.

Konzept und Leitung: Heiner Goebbels und Nikolaus Müller-Schöll

Künstlerisches und wissenschaftliches Symposium

Performances, Präsentationen, Workshops
Gießen, 26.-29. Juni 2008

Wie spricht man Heiner Müllers Texte? Wie soll man mit ihrer Vielstimmigkeit und ihrer provokativen Unspielbarkeit umgehen? Wie bleibt man im Sprechen (und in allem, was mit diesem Sprechen weiter verbunden ist – Zeit, Raum, szenische Einrichtung, also eine wie immer geartete Inszenierung) Müllers Radikalität treu – einer Radikalität, die sich nicht zuletzt darin äußert, daß Müller niemals für das Theater produziert hat, ohne zugleich das Theater aufzukündigen, also die Idee einer zeitlosen, ortlosen, ahistorischen Institution, die nicht weiter zu befragen sei?

Ausgehend von diesen Fragen luden wir dazu ein, im Kontext heutiger künstlerischer Arbeit und ihrer Reflexion in der Theorie neu über die Eigenart von Heiner Müllers Texten, ihre Sprache und ihre Inhalte nachzudenken.


PROGRAMM

Donnerstag, 26.6.08

14:00 Uhr
Eröffnung
Grußwort des Vizepräsidenten der JLU Gießen, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
Begrüßung und Vorstellung des Symposiumsprogramms durch Heiner Goebbels und Nikolaus Müller-Schöll

15:00 Uhr
Öffentliche Lesung: Josef Bierbichler liest Heiner Müller
Anschließend: Öffentliche Diskussion mit Josef Bierbichler über die Probleme und Möglichkeiten, Müller zu lesen und zu sprechen.

17:00 Uhr
Eröffnungsvortrag
Wolfgang Hagen (Berlin/Basel): „Wenn alles gesagt ist, werden die Stimmen süß.“ Über Heiner Müller und die Unstimmigkeit der Stimme.

18:30 - 20:30 Uhr
Buffet

20:00 Uhr
Eröffnung des Schau- und Hörraumes

21:00 Uhr
Performance
Studie 1 zu Heiner Müllers "Bildbeschreibung"
R: Laurent Chétouane. D: F.J. Willems


Freitag, 27.6.08

10:00 Uhr
Künstlergespräch
Laurent Chétouane über seine Arbeit mit Müllers "Bildbeschreibung".

11:00 - 13:00 Uhr
Vorträge

11:00 Uhr Anton Bierl (Basel)
12:00 Uhr Rainer Nägele (New Haven/Paris)
Metrik, Rhythmus und Syntax bei Heiner Müller

13:00 Uhr
Mittagspause

14:30 – 17:30 Uhr
Parallele Workshops

Workshop 1: Vom Text zur Bühne: Erfahrungen mit Müllers Bearbeitung der "Perser"
Haß, Standfest (u. Bierl). Moderation: Müller-Schöll

Workshop 2: Theorien und Praktiken von Stimme und Dialog im Ausgang von Müllers Sprechen
Finter, Schulte, Heeg (u. Hagen). Moderation: Goebbels

Workshop 3: Individuum, Nicht-Protagonist, asozialer Held und Chor
Bremer, Jobez, Varopoulou (u. Nägele) Moderation: N.N.

19:00 Uhr - open end:
Performances, Hörstücke, Inszenierungen
von Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen


Samstag 28.6.08

10:00 bis 12:00 Uhr
Künstlergespräch
mit den Studierenden der ATW, die am Vorabend Arbeiten präsentiert haben

12:00 Uhr
Vortrag von Krassimira Kruschkova (Wien)

13:00
Mittagspause

14:30 - 17:30 Uhr
Parallele Workshops

Workshop 4: Sprechen, Erfahrung, Politik: Müllers Texte auf der Bühne
Etzold, Müller-Schöll, Schäfer. Moderation: Haß

Workshop 5: Müllers Texte in unterschiedlichen Sprachen
Bolte-Picker, Hayashi, Lehmann (u. Jourdheuil) Moderation: N.N.

Workshop 6 : Versuche mit dem Sprechen von Müllers Texten zwischen Geräusch und Musik
Goebbels, Kirsch. Moderation: Heeg

18:30 Uhr – open end
Performances, Hörstücke, Inszenierungen
von Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen

23:00 – 24:00 Uhr
Öffentliche Präsentation einer Radio-Aufzeichnung von "Quartett"
Sprecher: Jeanne Moreau, Sami Frey. Konzept:Jean Jourdheuil


Sonntag 29.6.08

9:00 Uhr
Wiederholung der „Quartett“-Präsentation vom Abend

10:00 Uhr
Vortrag mit anschließendem Künstlergespräch
Jean Jourdheuil (Paris): Dramaturgie des Hörens -- Quartett und Cosi fan tutte
Anschließend: Diskussion über die „Quartett“-Hörfassung.

11:00 Uhr
Künstlergespräch
mit Studenten der ATW über die Präsentationen des Vorabends

12:00 - 14:00 Uhr
Subjektive Präsentation von Ergebnissen der 6 Workshops
durch die Moderatoren und/oder damit beauftragte Teilnehmer

anschließend: Plenumsdiskussion

nachmittags und abends
Performances, Hörstücke, Inszenierungen
von Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen


Dauerprogramm während der Veranstaltung:

Schau- und Hörraum mit Ton- und Video-Dokumenten zum Sprechen Heiner Müllers und zu Arbeiten mit Heiner Müllers Texten auf Szene und im Radio.

Installationen von Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen (kuratiert von Laurent Chétouane)

© Heidi Paris/Merve Verlag[1] Margit Broich[2][3][4]

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