Falk Strehlow
Autor, Kulturwissenschaftler, Dramaturg
Nach einer Ausbildung zum Elektronikfacharbeiter im VEB Halbleiterwerk Frankfurt/Oder Studium in den Fächern: Neuere deutsche Literatur, Kulturwissenschaft und Linguistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Promotion: Vergleichendes Lesen von Denkverläufen in Texten der literarischen Moderne bei Ernst Osterkamp.
Als Dozent der Universität Potsdam leitet Falk Strehlow seit 2022 die Literaturwerkstatt der Sommerakademie. 2019 realisierte er im Literaturforum im Brecht-Haus Berlin als Intermedium von EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN zwischen Klang, Wort, Ritus: „Heiner Müller und Blixa Bargeld – Bis das erneute Rauschen mächtiger Flügelschläge seinen Flug anzeigt“. Bei den Ruhrfestspielen 2018 assistierte er Michael Ojake in der Produktion „Ein Spiel namens Mut“. 2017 war er Initiator und Dramaturg der Aufführung von Brechts/Eislers: „Die Maßnahme“ auf dem Rosa-Luxemburg-Platz unter der musikalischen Leitung von Marcus Crome zur Rettung der Volksbühnen Berlins und Umgebung. 2017 leitete er im Theaterhaus Mitte das Inklusionstheater „Weiberbrigade“ nach Inge Müller und erarbeitete dort anhand von Brechts Lehrstückkonzeption mit geistig, körperlich und psychosozial eingeschränkten Jugendlichen eine theaterpädagogische Praxis wechselseitiger Emanzipation.
Veröffentlichungen (eine Auswahl):
„Lock- und Sehnsuchtsrufe aus Kafkas Tagebuch – ‚Verlockung im Dorf‘“. In: Landvermessungen – Franz Kafka und das Landleben, hg. v. Marc Weiland u. Manfred Weinberg, Bielefeld 2024.
„Schöne Landschaften / Bauplatz Welt / Glück der Unterwerfung – Heiner Müllers ‚Landschaften des Verrats‘“. In: Heiner-Müller-Jahrbuch 1, hg. v. Norbert Otto Eke, Janine Ludwig, Florian Vaßen, Bielefeld 2024.
„Eingreifendes Träumen in Brechts Dreigroschenstoff“. In: Brecht und Klasse und Traum – „Stärkende Träume brauchen Bodenhaftung“, hg. v. Falk Strehlow, Berlin 2023.
„Grenzgebiet, Minenfeld, Niemandsland – Landnahmen und Grenzziehungen in Heiner Müllers Deutschländern“. In: Heiner Müllers KüstenLANDSCHAFTEN. Grenzen - Tod - Störung, hg. v. Till Nitschmann u. Florian Vaßen, Bielefeld 2021.
„Ein besseres Haus“. In: Klassengesellschaft reloaded und das Ende der menschlichen Gattung – Fragen an Heiner Müller, hg. v. Falk Strehlow u. Wolfram Ette, Berlin 2021.
„‚Und wenn du wissen willst, wer hier dein Herr ist, kauf dir einen Spiegel‘ – Klassismus-Darstellungen bei Heiner Müller“. In: Klassengesellschaft reloaded.
„Liebe, Schönheit, Sexualität. Ein Thema, zwei Felder – im Widerspruch“. In: „Ich bin meiner Zeit voraus“ – Utopie und Sinnlichkeit bei Heiner Müller, hg. v. Hans Kruschwitz, Berlin 2017.
Denkverläufe im Vergleich – Goethe und Kleist, Kafka und Brecht, Würzburg 2016.
Balke – Heiner Müllers „Der Lohndrücker“ und seine intertextuellen Verwandtschaftsverhältnisse, Stuttgart 2006.
„Asozialismus im Büchner-Müller-Intertext oder: Ein Wolf oder mehrere?“ In: Theater der Zeit (Heft 5, Theaterwissenschaftliche Beiträge), Berlin 2006.
„‚Der Mann, der kein Unmöglich kennt‘ oder: Der frühe Heiner Müller heute“. In: Theater der Zeit (Heft 4, Theaterwissenschaftliche Beiträge), Berlin 2004.
Mann ∙ Gott ∙ Frau – Motive modernen Erzählens, Stuttgart 2001.
„‚Ich verneige mich vor den Begriffen‘ – Zur Wärmeplastikkonzeption von Joseph Beuys“. In: Schönes gefährliches Licht – Studien zu einem kulturellen Phänomen, hg. v. Karin Hirdina u. Janis Augsburger, Stuttgart 2000.
Falk Strehlow lebt in Berlin und bewegt sich in unterschiedlichen Formaten des kulturpraktischen und kulturwissenschaftlichen Gesprächs.