Heiner Müllers Text-Landschaften, Grenzen – Tod – Störung
Digitale Ringvorlesung
„Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung BLABLA, im Rücken die Ruinen von Europa.“ In den Texten des ‚Landvermessers‘ Heiner Müller spielen Landschaft und Küste, Reise und Ankunft, Grenzen und Selektion, Krieg und Zerstörung sowie ästhetische Unterbrechung und Störung eine zentrale Rolle. Die Konstellation des Fremden und Anderen bricht in das Eigene und Vertraute ein und macht das Fremde im Eigenen erfahrbar. Migration und Klimawandel verändern die Landschaften, an den Küsten, den Grenzen und Orten der Selektion, treten ihre Auswirkungen zuerst in Erscheinung. Der Mensch führt Krieg gegen die Landschaft, und die Landschaft führt Krieg gegen den Menschen. Heiner Müllers Text-Landschaften als ‚synthetische Fragmente‘ und als ‚Erinnerung an die Zukunft‘ stehen für eine ‚Ästhetik der Störung‘, sie unterbrechen die Kontinuität des Bekannten und Alltäglichen. Literatur und Theater dienen ihm dabei als „Sprengsatz“, der das „Kontinuum“ unterbricht.
Unter dem Titel „Heiner Müllers Text-Landschaften. Grenzen – Tod – Störung“ veranstaltet die Internationale Heiner Müller Gesellschaft im ersten Halbjahr 2021 über Zoom eine digitale Ringvorlesung zu Heiner Müller, organisiert von Janine Ludwig, Till Nitschmann und Florian Vaßen. An jedem dritten Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr werden jüngere Wissenschaftler*innen einen halbstündigen Vortrag halten – mit anschließender Diskussion. Grundlage bilden die Vorträge des Heiner-Müller-Symposiums „KüstenLANDSCHAFTEN. Grenzen und Selektion – Unterbrechung und Störung“ das vom 21.3.–24.3.2019 an der Leibniz Universität Hannover stattfand.
1. Donnerstag, den 21.1.2021
Sophie König: „Aktive Materie, zersetzte Subjekte: Landschaft und Grenze bei Heiner Müller“
2. Donnerstag, den 18.2.2021
Falk Strehlow: „Grenzgebiet, Minenfeld, Niemandsland – Landnahmen und Grenzziehungen in Heiner Müllers Deutschländern“
3. Donnerstag, den 18.3.2021
Janine Ludwig: „Heiner Müller: ‚Meine Grunderfahrung in den USA war die Landschaft‘“
4. Donnerstag, den 15.4.2021
Till Nitschmann: „Das ‚unentdeckte Land‘. Grenzgänge(r) in Heiner Müllers Textlandschaften“
5. Donnerstag, den 20.5.2021
Marten Weise: „‚Dialog mit den Toten‘ oder Zu den Grundlagen einer Negativen Dialogik in Heiner Müllers Philoktet“
6. Donnerstag, den 17.6.2021
Florian Thamer/Tina Turnheim: „‚Nekrophilie ist Liebe zur Zukunft‘“
Zoom-Meeting
Die digitale Ringvorlesung findet im ersten Halbjahr 2021 jeden dritten Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr über Zoom statt.
Den Link zum Zoom-Meeting finden Sie hier.
Die gesamten Vorträge, Präsentationen und Gespräche des Symposiums erscheinen 2021 unter dem Titel „Heiner Müllers KüstenLANDSCHAFTEN. Grenzen – Tod –Störung“ im Verlag transcript.