HEINER MÜLLERS SPÄTE LYRIK

Akademie der Künste
Dienstag, 18. September 2012 20 Uhr

Gespräch: Durs Grünbein und Janine Ludwig


In dieser neuen Zeit könne er kein Drama mehr schreiben, klagte Heiner Müller nach 1989 und verfasste, wie der Nachlass zeigen sollte, nun vor allem Gedichte. War Heiner Müllers späte Lyrik ein Ausweg aus seiner Theaterkrise? Oder waren die Gedichte nicht Teil seiner Arbeitsweise, neue Themen zunächst lyrisch auszuloten und »poetoide Keime« (Grünbein) zu setzen, aus denen oftmals später Stücke erwuchsen, wie z. B. »Philoktet« oder »Der Auftrag«. Konnte er diese Stoffe nur durch seinen frühen Tod nicht mehr ausarbeiten? Über Heiner Müllers spätes dichterisches Arbeiten sprechen Durs Grünbein und die Literaturwissenschaftlerin Janine Ludwig. Beide haben im Heiner-Müller-Archiv der Akademie der Künste nach handgeschriebenen Versen, Zeilen und Schnipseln aus den letzten Lebens- jahren des Autors recherchiert und werden diese Fundstücke präsentieren.

Durs Grünbein, geb. 1962 in Dresden, lebt seit 1985 in Berlin. Gerade erschien sein neuester Gedichtband »Koloss im Nebel«. Mitglied der Akademie der Künste seit 1999.

Janine Ludwig, geb. 1974 in Magdeburg, lehrt an der Universität Bremen, ist Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft. Veröffentlichungen u. a.: »Macht und Ohnmacht des Schreibens. Späte Texte Heiner Müllers« (2009).

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft

Akademie der Künste, Pariser Platz, Plenarsaal, Eintritt 5/3

Tel. (030) 200 57-1000 ticket@adk.de, www.adk.de www.facebook.com/ akademiederkuenste

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