Müllermontag II: Peter Hacks und Heiner Müller: Freundschaft und Feindschaft

Veranstaltung im Literaturforum im Brecht-Haus: 26. November 2012, 20 Uhr

Heiner Müller:
„Für den Hacks war und ist doch das Problem, daß er nicht von dieser Welt ist. Die DDR war für ihn immer ein Märchen – er hat sie als eine Märchenwelt erlebt und beschrieben. Das Unglück ist, daß seine Theorien, weil sie so witzig und pointiert formuliert sind, immer nur eine halbe Wahrheit enthalten. Wenn es stimmen würde, könnte es nicht so witzig sein. “

Peter Hacks
„[...] ich glaube, Heiner Müllers Kindheit hat für die Konstituierung von Heiner Müller eine enorme Bedeutung, aber daß sie sich dramatisch äußert, dafür, glaube ich, ist sie nicht der Grund. Pessimismus kann sich auch anders äußern als dramatisch. Aber z.B. die Frage, warum er nun darauf besteht, aus jeder Kleinigkeit eine Tragödie zu machen, während ich darauf bestehe, aus der ganzen Weltgeschichte eine Komödie zu machen, hat natürlich mit der Fähigkeit, die eigene Kindheit zu verarbeiten, zu tun.“

Während Hacks und Müller noch bis in die 1960er Jahre hinein an ähnlichen Projekten arbeiteten und Hacks als Förderer Müllers auftrat, schlug ihr Verhältnis später in künstlerische Gegnerschaft um. Die Germanisten Janine Ludwig und Ronald Weber, ausgewiesene Kenner der beiden Dramatiker, sprechen mit B. K. Tragelehn über die Freundfeindschaft von Hacks und Müller: über Klatsch, Sottisen und sachliche Gegnerschaft.
B. K. Tragelehn liest Texte von Hacks und Müller.

Ronald Weber ist Herausgeber der 2008 im Verlag André Thiele erschienenen umfassenden Peter-Hacks-Bibliographie und promoviert über Hacks und Müller.

Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Heiner Müller Gesellschaft

© Margit Broich

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